Ashtanga

Yoga


Yoga ist eine indische philosophische Lehre, die eine Reihe geistiger und körperlicher Übungen wie Yama, Niyama, Asanas, Pranayama, Pratyahara, Kriyas, Meditation und/oder Askese umfasst. Der Begriff Yoga (Sanskrit, m., योग, yoga, von yuga „Joch“, yuj für: „anjochen, zusammenbinden, anspannen, anschirren, “) kann sowohl als „Vereinigung“ oder „Integration“ als auch im Sinne von "Anschirren" und "Anspannen" des Körpers an die Seele zur Sammlung und Konzentration verstanden werden.


Yogaübungen verfolgen heute einen ganzheitlichen Ansatz, der Körper, Geist und Seele in Einklang bringt. Eine solche kombiniert Asanas, Atemübungen, Phasen der Entspannung sowie Meditationsübungen. Die Ausübung der Asanas soll das Zusammenspiel von Körper, Geist, Seele und Atem verbessern. Angestrebt wird eine verbesserte Vitalität und gleichzeitig eine Haltung der inneren Gelassenheit.


Ashtanga-Yoga

Der Ashtanga-Yoga hat einige Merkmale, die ihn von anderen Yoga-Schulen deutlich unterscheiden. Ashtanga-Yoga wird in einer festgelegten Reihenfolge von Asanas durchgeführt. Die Abfolge der Asanas sind auf sechs Übungsreihen verteilt. Hinzu kommt das Vinyasa, die Ujjayi-Atmung, die Bhandas und die Drishtis (Blickpunkt).

Richtig ausgeführt und durch die Bedienung dieser subtilen Werkzeuge, erfährt man recht schnell die wunderbaren Erlebnisse des Ashtanga-Yoga.

Das System könnte Jahrtausende alt sein. Es ist nicht bekannt, wie lange es bereits mündlich überliefert wurde. Die älteste geschriebene Quelle für dieses Ashtanga-Yoga-System ist wahrscheinlich das Manuskript "Yoga Korunta" (Sanskrit für "Yoga-Gruppen") von Vamana Rishi, der es vor Jahrhunderten auf Palmblättern geschrieben haben soll. Der Sanskrit- und Yoga-Gelehrte Tirumalai Krishnamacharya fand eine Kopie des verloren geglaubten Manuskripts in der Bibliothek von Kolkata (vorher Kalkutta) und unterrichtete ab 1927 K.P. Jois und Andere in diesem Yoga. Ab 1937 unterrichtete K.P. Jois selbst am Sanskrit College in Mysore. 1973 begann er zum ersten Mal, einen Westler (David Williams) in das vollständige System einzuführen.


Astanga-Vinyasa-Yoga

In der Yoga-Korunta steht beschrieben, dass alle Positionen durch eine exakt festgelegte Abfolge miteinander verbunden sind und dass alle Asanas in eine Struktur eingebettet. Somit ist das Zusammenspiel von Atmung und Bewegung genau definiert. Jede Position wird wenigstens fünf Atemzüge gehalten.


Ujjayi-Atmung

Wie bei allen anderen Hatha-Yoga-Formen, spielt der Atem eine zentrale Rolle im Ashtanga Yoga. Man benutzt während des gesamten Trainings eine besondere Technik: die Ujjayi-Atmung. Die Einatmung  und Ausatmung erfolgt durch die Nase. Typisch für die Ujjayi-Atmung ist das Geräusch. Es wird mal mit Wind, Meeresrauschen oder ganz modern mit „Darth Vader“, verglichen. Das Geräusch  entsteht durch die Verengung der Stimmritze. Durch diese bewusst geführte Atmung wird die Temperatur des Körpers ausgeglichen.


Bandhas

Die Atmung steht im Ashtanga immer in direkter Verbindung mit der Aktivierung der so genannten Bandhas. Es werden insgesamt drei Bandhas unterschieden,wobei allerdings nur zwei für die Asana-Praxis relevant sind: Uddiyana-Bandha und Mula-Bandha. Bandha bedeutet „Fessel“ oder „Verschluss“.  Durch die synchronisierte Bewegung und der Einsatz des Atems wirkt diese Technik erhitzend auf den Körper. Die Muskeln werden geschmeidig, Giftstoffe werden ausgeschieden, und unnötiges Fett wird verbrannt.


Dristi

Im Ashtanga-Yoga ist der Dristhi für jedes Asana genau vorgegeben. Der Sinn des Drishti (Blickpunkt) besteht darin, den Geist auf eine Stelle zu fokussieren. Die Aufmerksamkeit soll von anderen Objekten weg und immer mehr nach innen geleitet werden.


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